Freitag, 30. Mai 2014

BAMBUSWALDhoch10


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Zu einem der Paradeprojekte von "Schule fürs Leben" zählt das Projekt BAMBUSWALDhoch10. 2013 bot dieses Projekt 31 Lehrlingen die Gelegenheit in drei Lehrwerkstätten (Bambusförster, Bambusjungpflanzenzucht, Permagärtner) den Umgang mit Guadua zu erlernen. Guadua ist eine heimische Bambusart und bringt hervorragende Eigenschaften als Baustoff mit: Er ist schnell wachsend, äußerst preiswert, umweltfreundlich und unglaublich vielseitig. Diese Vielseitigkeit von Bambus wurde unter anderem auch bei dem Bau der Schulgebäude unter Beweis gestellt. Die Gebäude sollen aber auch zeigen, dass Bambus kein „Arme-Leute-Baustoff“ ist und diesen traditionellen Werkstoff zu neuem Ansehen verhelfen.


 
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                                                                                                                                       Die Bambusschule in Montebello

Das tolle am BAMBUSWALDhoch10 ist, dass der Wald Schritt für Schritt auch die Schule finanzieren soll. Die Produkte aus den Lehrwerkstätten werden nämlich verkauft, um weitgehend unabhängig zu werden von deutschen Spendengeldern. So sollen sich viele der Projekte bereits nach wenigen Jahren selbst tragen. Beim BAMBUSWALDhoch10 sind dazu 10 Jahre angesetzt. Besonders ist auch, dass die Lehrlinge zum Multiplikator des Wissens werden sollen. So wurden beispielsweiße Jugendliche aus den Indianergemeinden der Misak und Nasa auserwählt, um den traditionellen Umgang mit Guadua neu zu erlernen. So sollen alte Traditionen gewahrt werden, aber eben auch die Jugendlichen das Wissen in ihre Gemeinden tragen. Unter ihrer Anleitung können dann auch in ihren Dörfern Schulgebäude entstehen.

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Gerade beim Bauen mit Guadua entstehen enge Kooperationen mit inländischen Berufsfachschulen, Universitäten und Guaduaexperten sowie auch mit deutschen Fakultäten und Hochschulen. Dieser Wissenstransfer ermöglicht es auch neue Ideen umzusetzen. So sollen massive Presshölzer aus Bambus entstehen. Die hierfür benötigte Maschine sollte ursprünglich aus China kommen. Dann entschied man sich jedoch nach reiflicher Abwägung trotz des dadurch entstehenden Aufschubs dazu, ein heimisches Firmenkonsortium zu beauftragen die Presse in Zusammenarbeit mit der örtlichen Fakultät für Maschinenbau und der Universität de Valle zu entwickelten. Nach dem Waldwirtschaftszentrum in Buga sollen nun zwei weitere Waldwirtschaftszentren in Jamuní und in Morales-Piendamo entstehen.